Die bonvinitas Vorschau auf die ProWein 2018: deutsche Weine

kleine Orientierungshilfe und Tipps

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Auch wenn die ProWein, die von Sonntag bis Dienstag, 18. bis 20. März 2018, in Düsseldorf stattfindet, eine Fachmesse ist, möchten wir doch eine kleine Vorschau geben. Denn zum einen wird auf der ProWein viel Neues vorgestellt, dass bald auch unseren Weinfreunden präsentiert wird, als auch dass nicht wenige unserer Leser Fachleute sind. Mit über 6.700 Ausstellern aus 61 Ländern ist die ProWein eine Mammutveranstaltung und ohne Vororientierung nicht zu bewältigen. Wir versuchen hier eine kleine Orientierungshilfe mit Tipps und konzentrieren uns vor allem auf interessante Verkostungstermine und neue Weine.

Mosel

 Der Moselstand (2017). Foto: Thomas Vatheuer. Der Moselstand (2017). Foto: Thomas Vatheuer.58 Weinerzeuger und Sektmanufakturen sind auf dem großen Moselstand in Halle 13 vertreten, der vom Moselwein e.V. in Kooperation mit dem Bernkastler Ring, den MoselJüngern und dem Klitzekleinen Ring organisiert wird, mit einem breiten Spektrum interessanter Erzeuger von großen und bekannten Betrieben wie Bischöfliche Weingüter, Kallfelz oder Thanisch-Erben Müller-Burggraef bis hin zu ambitionierten Jungwinzern und Neuentdeckungen. Mehr als 600 Kreszenzen sind zu verkosten, vom Crémant bis zum Großen Gewächs und vom trockenen Elbling bis zur edelsüßen Riesling-Rarität.

Insgesamt acht Verkostungsveranstaltungen werden geboten. Zu den Highlights zählen am Sonntag und Montag je um 12 Uhr „Große Gewächse des Bernkasteler Rings: Superpremium-Riesling trocken aus Spitzenlagen“ sowie am Sonntag um 14 und Dienstag um 13 Uhr: „Die Neuen, Kostproben des Jahrgangs 2017 aus dem Weinanbaugebiet Mosel“. Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des Moselwein e.V.: „Wir machen zu den Verkostungen bewusst nur eine kurze Anmoderation, damit die Besucher die Weine als offene Verkostungen in Ruhe probieren können.“

'Sound of Riesling' v. Christoph Koenen und 'Steinrausch' v. Frank Brohl; Donatushof Saar-Riesling, Foto: Bettina Meister'Sound of Riesling' v. Christoph Koenen und 'Steinrausch' v. Frank Brohl; Donatushof Saar-Riesling, Foto: Bettina MeisterAuf dem Gemeinschaftsstand ist auch der neue „Sound of Riesling“ des Bio-Winzers Christoph Koenen aus Minheim zu probieren, bekannt für seine kreativen Wein-Schöpfungen, je ein trockener und ein feinherber Riesling aus Spontangärung. Eine weitere Messeneuheit des Weingutes: Den Winzersekt „CK Riesling brut“ mit mehr als 18 Monaten Hefelager gibt es erstmals auch in der Magnumflasche.

Ein weiterer Bio-Betrieb am Mosel-Stand, das Weingut Frank Brohl aus Pünderich, bringt drei Neuheiten: „Ich bin Riesling“, ein 2017 Hochgewächs trocken, der Aushängeschild des Betriebs im Fachhandel werden soll. Die Trauben stammen aus den Pündericher und Reiler Lagen des Weingutes. Eine weitere Premiere ist der trockene Naturwein „Steinrausch“. Dieser durchgegorene Riesling aus hochwertigem Traubenmaterial durchläuft eine 14-tägige Maischegärung und reift bei wöchentlichem Aufrühren der Hefe acht Monate in Barriquefässern gelagert, bevor er ohne Filtration und mit sehr geringer Schwefelgabe abgefüllt wird. Dritte Messeneuheit ist ein Jahrgangssekt. Der 2015er Spätburgunder Blanc de Noir Brut wurde in der traditionellen Flaschengärung versektet und lagerte 18 Monate auf der Hefe.

Am Mosel-Stand präsentieren sich erstmals mehrere junge Talente. Matthias Rauen vom Weingut Familie Rauen aus Thörnich an der Mittelmosel stellt seine Weine der „Fingerprint“-Linie vor. Die drei Rieslingweine „Hinkellay“, „vom Schieferfels“ und „Meilenstein“ in den Geschmacksrichtungen trocken, feinherb und fruchtsüß stammen aus der Steillage.  Die spontane Gärung endete nach einigen Wochen in der jeweiligen Geschmacksrichtung.

Auf spontanvergorene Weine setzt auch Max Kilburg vom Weingut Geierslay aus Wintrich an der Mittelmosel. Auch dieser junge Winzer begibt sich erstmals als Aussteller auf das Parkett der ProWein und bringt Weine seiner eigenen Linie: vom trockenen Riesling über klassischen fruchtsüßen Kabinett bis zum bemerkenswerten Pinot noir. Zu den neuen Gesichtern am Mosel-Stand zählen zudem Simon Geiben, Juniorchef des Traditonsweinguts Karlsmühle von der Ruwer, Nadine Herres-Singer vom Gut St. Laurentius in Leiwen und Gernot Kollmann vom Weingut Immich-Batterieberg in Enkirch.

„Fräulein Mosel“ – auf Französisch „Mademoiselle Moselle“ – ist eine neue Kreation von Annette und Nick Köwerich aus Leiwen, die schon vor 18 Jahren mit ihrem trockenen Riesling Einblick No. 1 für Aufsehen sorgten. Zum inzwischen volljährigen „Einblick“, einem der Bestseller des Weingutes, gesellt sich nun als klassischer, fruchtsüßer Riesling-Kabinett das „Fräulein Mosel“.

Rund 40 weitere Weingüter und Kellereien von der Mosel sind vertreten sowie um 20 VDP-Weingüter auf dem VDP-Stand. An Neuigkeit möchte ich hervorheben: Donatushof Saar-Riesling trocken des Winzers Michael Frank von der Kellerei Zimmermann-Graeff&Müller in Zell/Mosel. (Abb. weiter unten).

VDP

Der VDP Gemeinschaftsstand (2017). Foto: Andreas WieseDer VDP Gemeinschaftsstand (2017). Foto: Andreas WieseNatürlich sind auch die VDP.Prädikatsweingüter wieder mit einem großen Gemeinschaftsstand in Halle 14 vertreten, wo sich 128 VDP Weingüter präsentieren. Im Fokus stehen die VDP.Gutsweine und VDP.Ortsweine des Jahrgangs 2017. Unter dem Motto VDP.EARLY BIRD sind die Besucher täglich zu einem kleinen Frühstück von 10 bis 11 Uhr in die VDP.Lounge eingeladen. Außerdem moderiert Caro Maurer am Sonntag um 14 Uhr im ProWein Forum in Halle 13: Eine Lage – drei Weine, Wieviel Winzer(-handschrift) steckt im Terroir. Anmeldungen unter Cette adresse e-mail est protégée contre les robots spammeurs. Vous devez activer le JavaScript pour la visualiser..
 

Rheinhessen

Rheinhessen u. Pfalz: PURA VIDA, Weingut Oswald; Tresterbrand Weingut Nehrbaß; Púrpura Weingut am Nil, Foto: Melanie HubachRheinhessen u. Pfalz: PURA VIDA, Weingut Oswald; Tresterbrand Weingut Nehrbaß; Púrpura Weingut am Nil, Foto: Melanie Hubach
Sehr fröhlich aus Rheinhessen finde ich die neue Linie PURA VIDA – Lebensfreude, des Weinguts Oswald in Wahlheim, eine Cuvée weiß, eine Cuvée rosé sowie ein Sauvignon blanc, je feinherb.
Das Weingut Nehrbaß in Schornsheim bietet sortenreine Tresterbrände, z.B. vom Riesling, vom Cabernet Mitos, vom gelben Muskateller oder Gewürztraminer.

Pfalz

38 Pfälzer Weinerzeuger präsentieren sich auf dem Gemeinschaftsstand Pfalz. Die Highlights der Verkostungen lauten: Sonntag und Montag je um 10.30 Uhr „Genuss pur, Gemüsespezialitäten und Pfälzer Wein“ vorgestellt von Markus del Monego; am Sonntag um 13 Uhr „Rote Burgunder-Vielfalt Pfalz“ vorgestellt von Caro Maurer; und Sonntag um 15.30 Uhr „Riesling – typisch Pfalz“ vorgestellt von Janek Schumann. Außerdem präsentieren sich 16 Jungwinzer von der Südlichen Weinstraße in Halle 14.
Das Weingut am Nil aus Kallstadt bereichert sein Portfolio mit der klassischen Rotwein-Cuvée Púrpura aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot.

Baden

Baden: Jubiläumstonflasche 750 Jahre Nägelsförst; neu: AMOUR Weiss, Winzerkeller Hex vom Dasenstein; neu: Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg; neu: Edition A, Winzergenossenschaft Achkarren.Baden: Jubiläumstonflasche 750 Jahre Nägelsförst; neu: AMOUR Weiss, Winzerkeller Hex vom Dasenstein; neu: Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg; neu: Edition A, Winzergenossenschaft Achkarren.50 Weingüter und Genossenschaften präsentieren sich auf dem Gemeinschaftsstand. "Baden, der Pinot HotSpot! Deutschlands Burgunderregion Nr. 1“ lauten die Verkostungen: Sonntag, 13:00 Uhr, mit Markus del Monego, Master of Wine; Montag, 13 Uhr, mit Christina Hilker, mehrfach ausgezeichnet als Sommelière des Jahres. 
 
Aus Baden möchte ich vorstellen: Zum Jubiläum 750 Jahre bringt das Weingut Nägelsförst den Rotwein Meistercuvée „QUANTUM RÉSERVE 750“ in einer traditionellen Tonflasche wie vor 750 Jahren: Cabernet Sauvignon, Merlot und Tempranillo, 2015, absolut trocken.
Weiter nue ist der AMOUR Weiss, den der Winzerkeller Hex vom Dasenstein als charmante Cuvée dem süßen Roten AMOUR zur Seite stellt.
Die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg, entstanden aus der Fusion der Ortsgenossenschaften Gengenbach, Zeller-Abtsberg und Fessenbach, hat sich nun auch im Erscheinungsbild neu aufgestellt, mit dem Adlerkopf, der dem Gengenbacher Stadtwappen entlehnt ist.
Die Winzergenossenschaft Achkarren kommt mit drei neuen Linien: Glücksgriff, Edition A und Edition Bestes Fass. Im Bild, wie könnte es vom Kaiserstuhl anders sein, ein Grauburgunder der Edition A.

Verband der klassischen traditionellen Flaschengärer

Das große RüttelpultDas große RüttelpultUnter dem großen Rüttelpult in Halle 14 stellt sich der Verband der klassischen traditionellen Flaschengärer vor. Vertreten sind neun Manufakturen: Biffar, Pfalz; Streit Sekt, Hessische Bergstraße; Kessler Sekt, Mosel; Solter, Rheingau; Schloss Wackerbarth, Sachsen; Raumland, Rheinhessen; Strauch, Rheinhessen; Wein- & Sektgut Wilhelmshof, Pfalz und die Gebrüder Simon, Mosel.

Die „Organic Lounge“

Bioland, Demeter und ECOVIN laden gemeinsam mit Organic Kitchen in Halle 13 in die gemeinsame „Organic Lounge“ ein. Nach dem großen Erfolg des ersten gemeinsamen Messeauftritts auf der ProWein 2016 haben sich die Verbände erneut zusammengetan und möchten über den ökologischen und biologisch-dynamischen Wein-Anbau informieren und seine Qualität erlebbar machen.
Als Veranstaltungshighlight habe ich notiert: „Naturweine - voll im Trend!“, Informative Verkostung mit Weinsommeliere und Autorin Natalie Lumpp, am Montag um 15 Uhr.
 

Württemberg

Weine WürttembergWeine Württemberg
Weine FrankenWeine Franken
Die Lauffener Weingärtner kommen mit der komplett neu überabeiteten Linie „Weinwerkstatt“, speziell entwickelt für Fachhandel und Gastronomie, sowie der Erweiterung der Linie „Lesestoff“.
Die Weingärtner Cleebronn&Güglingen bringen einen neuen Sekt: Riesling Reserve brut nature, natürlich Flaschengärung, erstmals mit dem Jahrgang 2015 nach 15 Monaten Hefelager, ein knochentrockener Riesling Sekt mit knackiger Riesling-Säure. Foto: Bettina Meister

Franken

Auf der Gemeinschaftsstand mit 12 fränkischen Weinerzeugern in Halle 14 ist vor allem Silvaner groß geschrieben mit der relaunchten Marke „Franken – Silvaner Heimat seit 1659“. Zahlreiche Events werden geboten, von denen ich nennen möchte: „Best of Gold – die 10 besten Weine Frankens“, als offene Verkostung am Sonntag und Montag je um 12 Uhr sowie als „Best of Gold – die besten Weine Frankens“ kommentiert von Sebastian Bordthäuser am Sonntag um 14 Uhr. „Silvaner Heimat Franken – Jungend und Reife“ wird als offene Weinbar am Montag um 9 Uhr geboten, sowie um 10 Uhr „Maischegärung versus Mostgärung, sechs Vergleichsverkostungen“ mit Emmanuel Rosier, Finalist Sommelier-Trophy, Sommelier Restaurant Schwein, Berlin. Insgesamt sind 36 Weinerzeuger aus Franken vertreten, teils auch auf dem VDP Stand.
Das VDP Weingut Juliusspital aus Würzburg bringt zwei Produktpremieren Rosé, zum einen den 2017 Juliusspital Rosé trocken VDP.Gutswein aus der klassischen fränkischen Rotweintrilogie, Spätburgunder,
Schwarzriesling und Domina (Foto: Rolf Nachbar). Bereits im Jahrgang 2016 haben sich die Kellermeister des Juliusspitals mit dem Thema Roséwein auseinandergesetzt. Mit viel Feingefühl ist ein mineralischer Rosé-Grundwein entstanden, der nach der traditionellen Flaschengärung nun seit 9 Monaten auf seinem Hefelager gereift ist, das großartige Ergebnis: 2016 Juliusspital Rosé brut Sekt b.A.

Nahe

ÉTAPE, Weingut KorrellÉTAPE, Weingut KorrellDas Weingut Korrell Johanneshof aus Bad Kreuznach bringt neu den „ÉTAPE“. Martin Korrells Kommentar dazu lautet: „Braucht die Weinwelt noch neue Weine? Eigentlich nicht. Zum Glück kann ich sagen, dass es manchmal auch richtig Spaß macht, nicht immer nur die Wirtschaftlichkeit im Auge zu haben. Der Wein stellt dar, was ich unter einem großen Riesling verstehe, und er soll von den Menschen präsentiert und getrunken werden, die uns schon lange motivieren. Nach 20 Jahren ständiger Weiterentwicklung ist nun eine gewisse Gelassenheit eingetreten, die uns ermutigt, dieses höchste Maß an Qualität zu etablieren – daher ÉTAPE!“

Rheingau

16 Erzeugerbetriebe stellen u.a. Erste und Große Gewächse vor. Denn nur im Rheingau gibt es seit dem Jahrgang 1999 Spitzenweine mit der offiziellen Bezeichnung „Erstes Gewächs“. Neben der strengen Eingrenzung der Lage, sind nur trockene Rieslinge und Spätburgunder zugelassen und müssen strikten Kriterien entsprechen, u.a. mit der maximalen Erntemenge von 50 hl/ha. „50 Shades of Riesling“ heißt die von Peer F. Holms moderierte Verkostung am Sonntag um 13.30 Uhr und Dienstag um 10 Uhr auf dem Rheingauer Gemeinschaftsstand in Halle 14.

Saale-Unstrut

Auch das kleine Weinbaugebiet präsentiert sich mit einem Gemeinschaftsstand, auf dem die Gebietsweinkönigin Juliana Beer zum Thema „Wein ist mehr als eine Erinnerung – Saal-Unstrut Wein jung versus gereift“ am Sonntag und Montag um 11 und 13 Uhr je zwei Weine von drei Weingütern vorstellt, jung und gereifter.
 
Text: Dieter Simon, Chefradakteur und Herausgeber bonvinitas; Fotos: PR sofern nicht anders angegeben.
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