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Beste Weine bei der bonvinitas Weinbewertung vom 24.4.2018

Weinhaus Zöller in Kirrweiler in der Pfalz

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Vater Thomas und Sohn Felix Zöller, Weinhaus Zöller, Kirrweiler.Vater Thomas und Sohn Felix Zöller, Weinhaus Zöller, Kirrweiler.
 
bonvinitas Prüfer bei der Wein-Blindbewertung am 23.4.2018.bonvinitas Prüfer bei der Wein-Blindbewertung am 23.4.2018.
Wie immer werten bei den bonvinitas Weinbewertungen Fachleute und Weinfreunde in Blindbewertung. Ich selbst halte mich bei diesen  Bewertungen zurück und probiere die gut bewerteten Tropfen dann für mich nach, um sie hier vorzustellen. Sehr gut abgeschnitten mit einer ganzen Reihe von Weinen hat das Weinhaus Zöller aus Kirrweiler in der Pfalz, eigentlich ein Weingut, weil nur Weine aus eigenem Wachstum angeboten werden. Geführt wird es von Vater Thomas und Sohn Felix Zöller (im Bild oben).

Allein sechs Weine erzielten 90 Punkte und mehr - in allen vier Kategorien:

90 grüne Punkte in der Kategorie 1 (trocken bis einschließlich 12%) erzielte der 2017 Venninger Doktor Sauvignon Blanc, mit 3,5 g/l Restsüße schön trocken: In der Nase Zitronenmelisse, Brennnesseln, Buttergebäck sowie ein Hauch Ginster; auf der Zunge süffig, elegant, schmeichelnd mit anregendem Temperament im Finish; ein Wein wie ein Rennläufer, der Spaß macht und anregt zum nächsten Schluck. Passt gut zu Meeresfrüchten, Fisch poschiert, zur Spargelcremesuppe oder als Grillwein auf der Terrasse. Ein Tropfen, der beweist, dass auch leichtere Weine absolut erstklassig sein können. Darum haben wir ja die Kategorie 1 eingerichtet. 
 
Weinhaus Zoeller: Thomas Zöller und Sohn Felix im Barriquekeller.Weinhaus Zoeller: Thomas Zöller und Sohn Felix im Barriquekeller.Je 90 rote Punkte in der bonvinitas Kategorie 2 (trocken über 12%), erzielten drei großartige trockene Spätlesen:
2017 Riesling "vom Löß" Spätlese trocken, ein runder, reifer, platzeinnehmender Riesling, wie ein Platzhirsch: Reifer Duft mit Noten von gelben Pfirsichen, reifen Zitronen, Orangenkonfitüre, Bergamotten; mundauskleidender, reifer Körper unterlegt von kräftigen Terroirsnoten; saftiges, lang anhaltendes Finish, das zum angenehmen Nachkauen anregt; gut 3 bis 4 Jahre weiteres Entwicklungspotenzial und schön zu Tintenfisch fritiert, Fisch gebraten, Poularde oder Kalbsteak.
 
2017 Kirrweiler Mandelberg Weißburgunder Spätlese trocken: frischer, anregender Duft mit Anklängen an frische Äpfel, Stachelbeerkonfitüre, Litschi; wunderbar cremiger Körper, den man festhalten möchte; weiniges, zwischen Schmelz und Temperament balancierendes Finish; ein Wein wie ein sanftes Ruhekissen und zum Erholen, mit gut 3 bis 4 Jahren weiterer Zukunft; passt gut zu Spargel, Fisch gedünstet, Schweinebraten oder Kalbsnierenbraten.
 
2017 Grauburgunder Spätlese trocken, ein Wein wie eine sanfte Frühlingslandschaft: süßlicher Duft an eine Blumenwiese und reife Äpfel erinnernd; ruhiger, weichfließender Körper, der in ein ebenso ruhiges, kraftvoll anhaltendes Finish mündet; ich gebe ihm gerne 2 bis 3 Jahre weiteren Aufbau; passt mit seiner ruhigen milderen Art sehr gut zu Salaten, z.B. mit Putenstreifen, oder zu Kassler mit Sauerkraut, weil er die Säure der Speisen nicht weiter betont, sowie auch zu Schweinelende.

Auch süßere Weine wurden bestens bewertet:

92 orange Punkte (Kategorie 3, Weine mit Restsüße) erzielte die 2017 Edesheimer Ordensgut Gewürztraminer Spätlese: ein Wein wie ein üppiger Fruchtsalat, mit sanft betörendem Duft nach Rosen, Aprikosenkonfitüre, Honigmelone und einem üppig ausladenden Körper bei schön eingebauter, bestens passender Süße und einem stoffig-fruchtigen Finish, was ihm gut 5 bis 6 Jahre weiteres Reifungspotenzial verleihen dürfte. Passt gut zum Anstoßen bei Anlässen oder zu würzigeren Speisen, wie Curryhuhn, sowie zu Obstsalat oder schlicht als Dämmerschoppen nach dem Fünfuhr-Tee.
 
Auch ein edelsüßer war bei den besten:

Weinhaus Zoeller, Stimmung in der Gutsschänke.Weinhaus Zoeller, Stimmung in der Gutsschänke.Mit 93 violetten Punkten (Kategorie 4, edelsüß) bewertet wurde die 2017 Kirrweiler Mandelberg Scheurebe Trockenbeerenauslese, ein für seine Art noch junger Wein mit lediglich 6,6 g/l Alkohol und über 300 g/l Restsüße, dem ich ein Reifungspotenzial von gut und gern 20 Jahren vermache, währenddessen er wunderbare Petrolnoten entwickeln dürfte. Stand heute: wunderbar reifer, süßer Duft nach Rosinen, Blütenhonig, reifen Grapefruits, Zitronat; am Gaumen ein ausladender Körper von betörender, einnehmender, üppiger Frucht mit nochmals allen Fruchtanklängen und anhaltendem Schmelz im Finish; ein Wein wie ein tropischer Früchtekorb und wunderbarer Dessertwein.

Weitere gut bewertete Gewächse des Weinhauses Zöller finden sich in unserem Weinführer. Wir veröffentlichen alle Weine, die  mit 82 und mehr Punkten bewertet wurden. Weine ab 82 von 100 Punkten gelten als gut. Unser Bewertungssystem nebst Prüfungbogen finden sich hier.

Das Weinhaus bzw. Weingut Zöller

21 Hektar beträgt die Rebfläche und wird nebst 15 Gästezimmern und Gutsschänke von Familienkräften bewirtschaftet, denen nur in Stoßzeiten Aushilfskräfte beispringen. Die Bezeichnung Weinhaus ist etwas tiefgestapelt, weil nur eigene Gutsweine angeboten werden. Thomas und Sohn Felix Zöller zeichnen für die Reben und die Weinbereitung verantwortlich. Felix hat nach der klassischen Winzerlehre den Fachwirt und Weinbautechniker absolviert und verrät eines der Qualitätsgeheimnisse: „Insbesondere bei den Spätlesen setzen wir neben der Ertragsreduzierung auf längere Maischestandzeiten, bei Bukettsorten sogar bis zu 24 Stunden.“ 
 
Im Vordergrund steht Riesling und an roten Sorten Dornfelder, gefolgt von Weiß- und Grauburgunder. Beliebt ist auch der Portugieser Rosé. Als Spezialitäten befinden sich Bukettsorten im Anbau, wie Scheurebe, Gewürztraminer, Muskateller oder Sauvignon Blanc, die, wie ich probiert habe, sehr elegant und nicht aufdringlich rüberkommen. Haben mir sehr gut gefallen! In den überwiegend flacheren Lagen mit sehr tiefgründigen Böden mit Lössauflage können die Reben sehr tief wurzeln und entsprechende Mineralien aufnehmen. An Hängen überwiegen sandigere Böden. Stolz ist man auf die alte Lehmgrube „In der Hohl“ mit tonhaltigen Böden, wo man Reben angepflanzt hat und entsprechende Weine erzielt. Die Gästezimmer und Gutsschänke werden von Tochter bzw. Schwester Verena betreut. Mehr über das Weingut.
 
Text und Aufmachergestaltung: Dieter Simon, Herausgeber und Chefredakteur bonvinitas; Fotos: PR
 
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