Foodpairing liegt im Trend und bezeichnet die kulinarische Kunst, Lebensmittel so zu kombinieren, dass ein harmonisches Geschmackserlebnis entsteht. Dabei geht es nicht nur darum, bestimmte Aromen hervorzuheben, sondern beispielsweise auch darum, ein Gleichgewicht zwischen den Komponenten eines Gerichts und dem begleitenden Wein herzustellen.
Warum nicht jeder Wein zu jedem Gericht passt
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Die Komplexität von Weinen und Speisen macht es bis heute unmöglich, eine allgemeingültige Kombination zu finden. Faktoren wie Säure, Süße, Bitterkeit und Tannine im Wein müssen mit den Eigenschaften der Speisen in Einklang gebracht werden. So kann zum Beispiel ein kräftiger Rotwein die feinen Aromen eines leichten Fischgerichts überdecken.
Auch der Alkoholgehalt eines Weins beeinflusst, wie er mit verschiedenen Speisen harmoniert. Ein hoher Alkoholgehalt kann die Wahrnehmung von Schärfe und Fett verstärken, was bei der Auswahl eines Weins für scharfe oder reichhaltige Gerichte berücksichtigt werden sollte.
Facettenreichtum des Weins
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Wein gilt beim Foodpairing als außerordentlich facettenreich. Von leichten, spritzigen Weißweinen bis hin zu tiefen, komplexen Rotweinen gibt es für fast jedes Gericht einen passenden Wein. Die Herausforderung besteht darin, den richtigen Wein für die jeweiligen Aromen und Texturen der Speisen zu finden. Eine Auswahl besonderer Weine findet man zum Beispiel bei
Cavesa.
Zwischen Tradition und Wissenschaft
Die Wissenschaft hinter dem Foodpairing basiert auf der Analyse von Aromaprofilen. Jedes Lebensmittel und jeder Wein besitzt ein einzigartiges Spektrum an Aromen, die durch chemische Verbindungen erzeugt werden. Die Herausforderung besteht darin, diese Aromen so zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig ergänzen und verstärken.
So seltsam es klingen mag: Künstliche Intelligenz spielt auch beim Foodpairing eine Rolle, indem sie große Datenmengen über Aromaprofile und Geschmackspräferenzen analysiert. Mit diesen Informationen kann die KI vorhersagen, welche Zutaten gut zusammenpassen - oft mit überraschenden und innovativen Kombinationen, die über die traditionellen hinausgehen.
Foodpairing hat übrigens eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. In vielen Kulturen wurden Weine speziell für bestimmte Gerichte oder Anlässe kreiert. Eine berühmte Anekdote ist die von König Ludwig XIV., der für seine üppigen Festmahle spezielle Weine auswählte, um die Speisen optimal zu ergänzen.
Ein paar Food-Pairing-Regeln
1. Ähnlichkeit und Kontrast: Eine Grundregel des Foodpairing ist es, Weine zu wählen, die entweder ähnliche Aromen wie das Gericht aufweisen oder einen angenehmen Kontrast dazu bilden.
2. Regionale Kombinationen: Oft passen Weine und Speisen aus der gleichen Region gut zusammen, z.B. Elsässer Flammkuchen mit einem Riesling aus der Region. Dies liegt daran, dass sie in einem ähnlichen Klima und Boden gewachsen sind, was zu sich ergänzenden Aromaprofilen führt.
3. Säure und Fett: Weine mit höherer Säure passen gut zu fetten Speisen. Ein spritziger Sauvignon Blanc passt beispielsweise hervorragend zu einem cremigen Risotto.
4. Gerbstoffe und Eiweiß: Gerbstoffreiche Rotweine wie ein kräftiger Cabernet Sauvignon harmonieren gut mit eiweißreichen Speisen wie Steak, da die Gerbstoffe die Fette und Eiweiße auflockern.
Kulturelle Unterschiede und Bräuche
Jede Kultur hat ihre eigenen Traditionen und Regeln für das Foodpairing. In Italien wird beispielsweise großer Wert auf die Kombination von Wein und Pasta gelegt, während in Frankreich die Harmonie von Wein und Käse im Mittelpunkt steht. Diese kulturellen Unterschiede spiegeln die Vielfalt und Komplexität des Foodpairing wider.
Fazit
Foodpairing ist eine faszinierende und vielschichtige Kunst. Die richtige Weinauswahl kann ein Gericht auf eine neue Ebene heben und ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis schaffen. Sei es die Harmonie von Fett und Stärke, die Symbiose von Früchten oder die subtile Rolle von Umami - die Kunst des Foodpairing bietet unendliche Möglichkeiten für Entdeckungen und Genuss.