Zu Weihnachten, dem großen Fest der Liebe, gönnt man sich feines Essen und gute Tropfen. Viele lieben Gänsebraten oder den berühmten Weihnachtskarpfen. Auch exzellente Vorspeisen gehören dazu, was die Franzosen bekanntlich Hors d’œvre nennen: kleine Leckereien zuvor, wie ein wenig Lachs, ein paar Garnelen und/oder vielleicht ein kleiner Genießer Kaviar - womit wir schon beim Sekt wären. Natürlich passt zu Räucherlachs, zu Garnelen und zu Kaviar klassisch ein schöner Sekt, wenn man nicht gleich zu Champagner greift.
Ein Happen Räucerlachs.Kaviar auf Tartar. Foto: bonvinitas
Zu Kaviar sollte der Sekt, pardon der Champagner, echt trocken sein. Doch da geht das Fragen schon los, denn trocken heißt bei Sekt eben nicht trocken, sondern merklich süß. So hat es Gesetzgeber, wer weiß warum, vielleicht aus Tradition, nun einmal gewollt.
Die EU-Regelungen zur Geschmacksbezeichnung von Sekt bzw. dessen Zuckergehalt:
- brut nature (naturherb): kein Zuckerzusatz. Der Zuckergehalt des fertigen Erzeugnisses liegt unter 3 Gramm/Liter
- extra brut (extra herb): zwischen 0 und 6 g/l Zuckergehalt
- brut (herb): unter 12 g/l Zuckergehalt
- extra dry (extra trocken, sehr trocken): zwischen 12 und 17 g/l
- trocken (dry, sec): zwischen 17 und 32 g/l
- halbtrocken (medium dry, demi sec): zwischen 32 und 50 g/l
- mild (süß, doux): mehr als 50 g/l
Trocken steht bei Sekt also für merklich süß, zwischen 17 und 32 g/l Zucker. Das bedeutet bei Wein, wo bis 18 g/l Liter als halbtrocken gelten, schon gut abgerundet. Trockener Sekt liegt also noch darüber. Wer es zum Kaviar echt trocken möchte, der greife zu extra brut (gesprochen „brüt“, die Franzosen sparen bekanntlich die Pünktchen auf dem Ü ) oder zu Deutsch extra herb.
Garmelen gegrillt mit Dipp.Viel Spaß bei einem gut gewählten Sekt.
Zu Garnelen oder anderen Vorspeisen, wenn der Dipp etwas würziger ist, empfehle ich einen etwas abgerundeten Sekt. Denn Würze verlangt Süße. Je nach Stärke der Würze kann man zu brut, extra dry oder gar zu trocken greifen. Doch Sekt brut sollte man zuvor probieren oder den Winzer/Händler nach dem Restzuckergehalt fragen. Denn laut Tabelle geht die Obergrenze bei „brut“ bis unter 12 g/l Restzucker, doch wo es unten anfängt, ist nicht festgelegt. brut kann also auch „staubtrocken“ sein.
Promotion
Soave Spumante Arnea DOC
Casa Vinicola Sartori
Strenge Auslese aus den besten Weinbergen in Colognola ai Colli, im Soave DOC Gebiet.
Restsüße 11 g/l, Alkohol 12 % vol.
Blumige Nase mit Noten von Orange, Mango, Zitronat; auf der Zunge interessant zwischen Temperament und feiner Reife balancierend; elegantes, angenehm feinherbes Finish. Sehr schön als Aperitif, zu Antipasti, Fingerfood oder zum Dessert, insbesondere zu Crème brulée. Gut und gerne dürfte der Tropfen weitere drei bis vier Jahre aufbauen, in denen er eine noch edlere Reife entwickeln dürfte. Mit 86 Punkten von den bonvinitas-Prüfern bewertet (mit 12% noch in der Wein-Kategorie 1 - trocken, bis 12 % - grüne bonvinitas Punkte).
Arnea wurde aus Arena gebildet und erinnert somit an das berühmte Amphitheater in Verona. Arnea wird jeden Sommerabend während der Oper in der magischen Atmosphäre der jahrtausende alten Arena di Verona ausgeschenkt.
Zu beziehen bei: www.sartoriwineshop.com
BURKHEIMER SCHLOSSGARTEN PINOT SEKT b. A. BRUT
Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl
Eine Cuvée aus Grau-, Weiß- und Spätburgunder, mit einer feinen Fruchtnote, mit Finesse und einer frischen und rassigen Säure. Durch sein feinperliges, dezentes Mousseux animiert dieser Sekt zum nächsten Schluck.
Restzucker: 10,8 g/l, Alkohol: 12,5 Vol%.
In besonderen Sekt-Weinlesen wurden die vollreifen Trauben ausgesucht und geerntet und der Sekt in traditioneller Flaschengärung handgerüttelt ausgebaut.
Ausgezeichnet mit einer Goldmedaille beim „Concours International de Lyon“. Außerdem sind die Burkheimer Winzer Ehrenpreisträger „Bester Sekterzeuger“ und bonvinitas-König 2017.
Bezugsquelle
Dessert mit Merinke, Eis und Orangen. Foto: bonvinitasProsit. Foto: Klaus Eppele - stock.adobe.com
Auch zum Dessert passt wunderbar ein Sekt. Dort darf er, ja muss er sogar, süßer sein, also auf jeden Fall das, was bei Sekt trocken heißt.
Und natürlich zum Anstoßen beim Empfang oder zum neuen Jahr um Mitternacht darf der Sekt nicht fehlen. Da müssen die Korken knallen, oder doch nicht? Denn beim Knall verliert der Sekt viel Kohlensäure, was im Glas nachher fehlt. Aber das soll jeder selbst entscheiden und den Sekt nach Geschmack wählen. Es hilft, dass bei Schaumweinen der Geschmack auf dem Etikett stehen muss, was bei Wein nicht zwingend der Fall ist.
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas; Fotos: Pixabay bzw. PR sofern nicht anders angegeben.