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SEPP WAS MACHST DU? 90 Rezepte zum unbedingt Nachkochen

ein Lichtblick in der Kochbuchwelt, von Sepp Schellhorn – viel mehr als nur Koch

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Von Horst Kröber  2027  
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SEPP WAS MACHST DU? 90 Rezepte zum unbedingt Nachkochen, von Sepp Schellhorn – viel mehr als nur Koch. Großes Bild: Restaurant m32 über Salzburg, kleines: Brennnesselspinat Kaspressknödel mit PilzconsomméSEPP WAS MACHST DU? 90 Rezepte zum unbedingt Nachkochen, von Sepp Schellhorn – viel mehr als nur Koch. Großes Bild: Restaurant m32 über Salzburg, kleines: Brennnesselspinat Kaspressknödel mit Pilzconsommé
Mittlerweile gibt es Kochbücher wie Sand am Meer. Die Bandbreite ist genauso groß wie die Preisspanne. Vieles wiederholt sich und manches ist so unnütz wie ein Kropf. Mit solchen Vorurteilen behaftet, machte ich mich dann doch an die Rezension des Kochbuchs „Sepp, was machst du?“ von Sepp Schellhorn. Nicht zuletzt, weil mich seine Vita neugierig gemacht hat.

Ein Koch mit Humor und Selbstbewusstsein.

Sepp Schellhorn, sein Gasthof zum BierführerSepp Schellhorn, sein Gasthof zum BierführerSepp Schellhorn ist Profikoch, Gastronom, in der Politik tätig (dazu unten mehr) und multipräsent auf Instagram, YouTube und TikTok. Die 90 besten Rezepte seines Kanals präsentiert er nun in einem Buch.

Schon das personenbezogene Buchcover mit der Aussage „ein richtig gutes Kochbuch“, hebt sich von dem allgemeinen Genre ab. Zeugt es doch von einem gesunden Selbstbewusstsein. Dies setzt sich dann auch erfreulicherweise im Inhalt fort. Selten hatte ich ein Kochbuch in der Hand, dass nicht nur Freude beim Anschauen und Lust zum Nachkochen der Gerichte macht, sondern auch noch Spaß beim Lesen der überaus humorvollen Texte. Hier macht sich Schellhorns Erfahrung in den Sozial Media Kanälen bemerkbar. Nebenbei erfährt man dann auch noch etwas über seine Kindheit, Jugendzeit und Bodenständigkeit.

Bodenständig, authentisch, einfach und gut

Letzteres schlägt sich auch in seinen Gerichten nieder: Einfach aber genial! Gerichte die seine österreichische Heimat repräsentieren. Unprätentiös und ehrlich. Regional und saisonal. Ohne großen Schnickschnack und das oft unnütze Drumherum. Dies wird auch bei der Aufmachung des Buches deutlich und zieht sich wie ein roter Faden durch die über 220 Seiten.

Von
  • Suppen und Kleinigkeiten
  • Knödel. Pasta und Co.
  • Gemüse satt
über
  • Klassiker
  • Süßspeisen bis hin zu
  • meine Basic-Reseppte
Sepp Schellhorn, Paradeiser BrotsuppeSepp Schellhorn, Paradeiser Brotsuppezeigt Schellhorn, dass kochen keine Wissenschaft ist und richtig Spaß machen kann. Dies fängt im Kapitel Suppen und Kleinigkeiten mit einem einfachen „Radieschenbrot“, „Egg Benedict“ einem „Schinken-Croissant“ an, steigert sich dann über „Roh mariniertem Saibling mit Olivenkaviar“ und einem außergewöhnlich zubereiteten „Carpaccio vom Rind“ bis hin zu einem „Radicchio mit Parmesan“. Auch die Rezepturen zur Zubereitung diverser Suppen, wie einer „Paradeiser-Brot-Suppe“, einer „Bouillabaisse“ oder einer „Kräuterrahmsuppe“ zeigen, dass die Qualität der Produkte im Vordergrund steht, und es auch für „Normalsterbliche“ möglich ist, daraus ein gutes Gericht zu zaubern.

Die Knödel oder die Knödeln, Valentin lässt grüßen

Sepp Schellhorn, Roto-Bete-KnödelSepp Schellhorn, Roto-Bete-KnödelWas wäre Österreich ohne seine Knödel? Ob Kaspress- Speck-, Grammel-, Rote Bete- oder Spinatknödel, mit den nötigen Beilagen sind alle eine richtige Delikatesse. Sogar ein erkaltetes Risotto verarbeitet Schellhorn noch zu einem wohlschmeckenden Knödel. Einen kleinen mediterranen Ausflug macht er dann unter anderem mit seinen „Spaghetti Carbonara“, „Linguine al Limone“ und einem „Risotto mit Spargel“.

Seine Vorliebe für Gemüse verleugnet er nicht und macht dies unter der Rubrik „Gemüse satt“ deutlich. Ob „Ratatouille mit Polenta“, „Lauch-Nori“, oder Gerichte mit Spargel und Knollensellerie (getarnt als „Falsche Ente“) sind wunderbare Kreationen.

Fleisch und Fisch

Bei den Klassikern feiern dann ein „Szegediner Krautfleisch“, „Schweinsripperl mit Semmelknödeln und Kraut“, „Krautwickler mit Tomatensoße“ und, wie könnt‘s anders sein, das „Wiener Schnitzel“ fröhliche Urständ. Aber auch für Fischliebhaber steht etwas auf der Speisekarte. Ob Forelle, ein ganzer „Branzino im Salz“ oder, damit man beim Essen auch was zu lesen hat (ha, ha) eine „Lachsforelle in der Zeitung“.

Keinesfalls a Schmarrn sind die Süßspeisen

Sepp Schellhorn, MarillenknödelSepp Schellhorn, MarillenknödelSchellhorn kann auch süß! Dies zeigt er in 13 Variationen. Klar, dass der „Kaiserschmarrn“ am Anfang steht und die „Salzburger Nockerln“ und „Marillenknödel“ nicht fehlen dürfen. Eine Hommage an den Nachbarn Bayern gibts dann mit der „Bayrischen Creme“. „Zitronentarte“ und "Pfirsich Melba“ lassen jeden Dessertliebhaber mit der Zunge schnalzen.
 
Den Schlusspunkt setzen, wie bei jedem guten Kochbuch, die Basics, bei Schellhorn „Basis-Reseppte“ genannt.

Ein weiteres Plus ist die Aufteilung der Rezepturen. In der Regel sind jedem Gericht 2 Seiten gewidmet. Eine Seite ist dem Bild mit dem fertigen Gericht vorbehalten. Auf der zweiten Seite steht das stets lesenswerte Vorwort des Autors. Dann folgen Zutatenliste und Zubereitungsschritte. Alles gut verständlich und folgerichtig abgefasst.

Fazit

Ob schnelle und einfache Gerichte, Leckeres für Familie und Freunde., ob mehr oder weniger aufwendig. In diesem Kochbuch kommt nichts zu kurz.  Bodenständig und einfach gut! Mit Schellhorns Vorworten kommt der Humor nicht zu kurz. Die Bilder von Ingo Pertramer sind authentisch und ehrlich und dienen nicht nur der Auflockerung. 90 Rezepte deren Nachkochen unbedingt zu empfehlen ist. Ein Lichtblick in der Kochbücherwelt.

Text: Horst Kröber. Foodbilder aus dem Buch plus die weiteren Fotos: Ingo Pertramer; Buchseiten und Cover: PR Verlag; Montage Header: bonviniitas

Sepp Schellhorn (Anhang der Redaktion)

Sepp Schellhorn, geb. 1967, genauer Josef Schellhorn, ist nicht nur ein exzellenter Koch und Hotelier, sondern viel mehr. Von 2003 bis 2013 war er Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung. Für die NEOS – das Neue Österreich, eine liberale Partei – ist er Mitglied des österreichischen Nationalrats (Bundesparlament) und wirtschaftspolitisch sehr aktiv.

Nach profunder Ausbildung im In- und Ausland übernimmt er als Beginn seiner Karriere 1996 zusammen mit Ehefrau Susi das Hotel „Der Seehof“ in Goldegg, das seit Dezember 2023 von Sohn Felix geführt wird. Es folgen weitere Eröffnungen und Übernahmen. 2004: das Restaurant m32 in Salzburg, im Gebäude des Museums der Moderne „mit der schönsten Aussicht der Nation“ sowie das Skirestaurant Angertal in Bad Hofgastein. 2006: das Weitblick Skirestaurants in Sportgastein und 2021 das Gasthaus zum Bierführer in Goldegg. Zudem fördert er mit dem „Sepp-Schellhorn-Stipendium“ Künstler.

Sepp was machst du?
Ein richtig gutes Kochbuch
Von Sepp Schellhorn
224 Seiten
DK Verlag, April 2024
ISBN 978-3-8310-4852-6
gebunden: 29,95 €, E-Book: 22,99
Schlagwörter:


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