Sonntagsessen: weniger Fleisch, dafür viele originelle Rezepte

die 85 besten Foodblog-Rezepte präsentiert von ZEIT ONLINE

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Von Horst Kröber  3597
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Sicherlich können sich die älteren Semester noch erinnern, vor allem wenn sie im ländlichen Raum aufgewachsen sind. Sonntagmorgen auf dem Land, wenn man durch die Dorfstraßen ging, strömten einem aus den geöffneten Küchenfenstern die Gerüche von Braten, Salzkartoffeln und angebratenen Zwiebeln in die Nase. Dunstabzugshauben waren eher selten. Vorfreude auf das zu erwartende Mittagessen stellte sich ein. Während bei der Landbevölkerung, ich spreche da aus eigener Erfahrung, fast jeden Tag Fleisch auf den Tisch kam, da man über einen ausreichenden Viehbestand verfügte, war dies bei den Städtern eher selten und etwas Besonderes, was es in der Regel nur Sonntags gegeben hat. Daher der sogenannte Sonntagsbraten. Man nahm sich Zeit für den schönsten Tag der Woche und jeder freute sich auf das Sonntagsessen.
 
Es gibt sie zwar immer noch, diese Sonntage, aber im Laufe der Zeit haben sich die Essgewohnheiten deutlich verändert. Vegetarisch, vegan, gesundheitsbewusst, kalorienarm, weg von zu viel Fleisch und dicken Soßen hin zur leichten Genussküche.
 
Dem hat jetzt der ZS Verlag Rechnung getragen. „Sonntagsessen“ heißt das neue Buch, in dem Autorin Eva Biringer 85 der schönsten Rezepte von diversen Foodbloggern und deren individuelle „Sonntagsessen-Kreationen“ vorstellt. Weniger Fleisch-lastig dafür originell, international, nachhaltig und saisonal.

Das Buch ist unterteilt in 6 Bereiche:

  • Frühstück
  • Brunch
  • Mittagessen
  • Nachmittagskaffee
  • Dinner
  • Dessert
Das ist nicht nur übersichtlich, sondern erleichtert auch die Suche nach diversen Rezepten zu bestimmten Gelegenheiten.

Frühstück

KürbisbrotWie heißt es so schön: positiv sollten Sie Ihren Tag beginnen. So ist ein leckeres Frühstück schon einmal ein guter Anfang. Wie wäre es mit einem „Dinkel- Franzbrötchen“ oder mit einem rustikal, knusprigen „Kartoffel -Vollkorn -Topfbrot mit Haferflocken“ bestrichen mit selbstgemachter „Honig- und Tomatenbutter“? Oder darf es auch ein „Knuspermüsli mit Vanillejoghurt und Beeren“ sein? Wer beim Sonntagsfrühstück auf sein geliebtes Ei nicht verzichten mag, kommt bei einem „Kürbis – Linsen – Baguette mit Spiegelei“ oder einem veganen Eiersalat“ voll auf seine Kosten. Für die süße Fraktion stehen ein „Overnight Oats mit Pflaumenkompott“ und  „English Muffins mit Apfel – Zimt – Konfitüre auf der Speisekarte.

Brunch und Mittagessen

Lachstäschchen mit Spinat und FetaFür alle Langschläfer und Frühstücksmuffel  ist ein Brunch genau das Richtige. Verspätetes Frühstück und Mittagessen in einem. Gerne auch mit Freunden und Bekannten. So ein Sonntagsbrunch hat was. Vor allem wenn es gut vorbereitet und richtig zusammengestellt ist. Die  in diesem Buch aufgeführten Rezepte machen Lust aufs Essen. Wer es deftig mag, darf sich auf eine herzhafte „Shakshuka“  ein Tomaten – Eier – Gericht freuen. Etwas fischiges darf natürlich bei einem Brunch nicht fehlen. „Lachstäschchen mit Spinat und Feta“ tragen dem Rechnung. So außergewöhnlich wie wohlschmeckend dürfte eine „Feldsalatsuppe mit Radieschen und Kresse“ sein. Ein wenig Italien? Bitteschön: „Feigenragout – Bruschetta mit Ziegenfrischkäse und Coppa“, Hhmm! Oder doch lieber was Süßes, wie zum Beispiel ein „Kokos-Milchreis-Mango-Püree

Wer jedoch mal richtig Lust hat, sich in der Küche auszutoben, bei Knödeln, Pasta, Fleisch oder Gemüse, für den sind die „Mittagessenrezepte“ gut geeignet. Vergessen ist der urzeitliche Sonntagsbraten bei „Südtiroler Speckknödel mit Rindsgulasch „Malloreddus mit geschmorter Lammschulter“ oder „Kalbsbutterschnitzel mit Zitronen-Butter-Soße“. Einfach, aber genial: „Spinat-Tagliatelle mit Möhren und Speck“. Neugierig macht auch die „Drunken Pasta, in Rotwein gekochte Spaghetti mit Radicchio und Walnüssen“.

Nachmittagskaffee und Dinner

Heidelbeer-Pistazien-TorteAber was wäre ein Sonntag ohne Kaffee und Kuchen? Wer diese Rezepte sieht, möchte ungern darauf verzichten. So läuft einem  doch unweigerlich bei Zwetschgenstrudel mit Mandelstreusel“,  „Heidelbeer-Pistazien-Torte“ oder „Zebra-Käsekuchen“ schon beim Lesen des Rezepts das Wasser im Mund zusammen.

Alle, die den Schwerpunkt auf ein Dinner am Abend legen und auf ein Mittagessen verzichtet haben, dürfen sich auf 15 Gerichte freuen, die für jede Fraktion etwas zu bieten haben. „Kürbiscurry mit Birne und Kokosmilch“ oder ein „Warmer Belugalinsensalat“ lassen die Herzen eines jeden  Veganers höher schlagen. Vegetarier dürfte ein „Quinoa-Salat mit Rhabarberdressing“ genauso gut schmecken wie ein „Risotto mit Quitte, Kürbis, Gorgonzola und Rosmarin“. Ein Wow wird es sicherlich den Gästen entlocken wenn es einen „Gebeizten Lachs mit Blutorangen und Martini“ gibt.

Süße Sahnehäubchen

Aber was wäre das alles ohne ein Dessert, das Sahnehäubchen schlechthin, das immer noch rein passt auch wenn man glaubt satt zu sein. Die dreizehn Rezepte zeigen noch einmal, was Kreativität und Leidenschaft in der Küche im Stande ist zu leisten. Fruchtig-herzhaft-süß sind „Gebackene Birnenhälften mit Gorgonzola, Honig und Thymian“. Süß und knusprig die „Baklava-Taschen mit Cremefüllung“ und auch ein blumig-süß-frisches Dessert wie „Holunderblüten-Panna-cotta mit fruchtiger Erdbeerschicht“ lässt keine Wünsche offen.

Übersichtliche Anordnung und naturalistische Fotos

Die Aufmachung des Buches entspricht dem Standard guter Kochbücher. Lobend erwähnen möchte ich die, einmal nicht in Hochglanzformat erstellten, Bilder der fertigen Gerichte. Sie sind naturalistisch und aussagekräftig und machen Spaß beim Anschauen. Jedem Gericht ist eine Doppelseite gewidmet. Auf der rechten Seite, übersichtlich angeordnet, findet man die Zutatenliste, die Zubereitungsanweisungen und Zubereitungszeit sowie die Portionenanzahl. Alles ist klar und verständlich und für jeden nachvollziehbar. Die Zutaten sind in der Regel in jedem gut sortierten Lebensmittelmarkt zu bekommen. Ein Nachkochen ohne weiteres möglich. Gut gefallen hat mit auch, dass bei jedem Gericht ein Symbol ausweist, ob es sich um ein vegetarisches oder veganes Essen handelt, ob es sich  um ein Fisch- bzw. Fleischgericht handelt und ob Gelatine verwendet wurde.

Fazit

Weg vom Sonntagsbraten, hin zu kreativer leichter Küche. Vielfältig kreativ und erfrischend anders. Die Gerichte sind nicht zu kompliziert und machen Lust aufs Nachkochen. Wer den Sonntag einmal richtig mit Schlemmen verbringen will, egal ob mit dem Partner, der Liebsten oder vielleicht in froher Freundesrunde, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Vom Frühstück bis hin zum abendlichen Dessert lädt, ein bunter Rezeptstrauß zum genüsslichen Schnabulieren ein. 

Horst Kröber

Sonntagsessen
ZS Verlag
ISBN 783965841680
24,99 Euro

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