Kein Tippfehler, nicht Cabernet, sondern Cabaret
Ja, es ist eine so genannte PIWI-Sorte, der Cabaret Noir. Die Bezeichnung kommt von pilzwiderstandsfähig und meint, dass diese Reben, es handelt sich weitgehend um Neuzuchten, deutlich weniger Schädlingsbekämpfung benötigen, weil sie vor allem gegen den beiden sehr aggressiven Pilzschädlinge Oidium und Peronospora widerstandsfähiger sind. „2011 war es dann nach etlichen Versuchen da und dort soweit“, erzählt Metz, „ich konnte ein kleines Rebgrundstück von 25 Ar an einem sanften Südhang auf unserer Gemarkung Herxheim pachten. Doch welche Reben anlegen? Ich wollte naturnahen Weinbau machen und Bio-Wein erzeugen.“ Seine Wege führten ihn zur Rebschule Volker Freytag im nahen Neustadt an der Weinstraße. Freytag steht mit dem bekannten Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner in enger Verbindung, der die Sorte Cabaret Noir (ursprünglich als Cabernet Noir bezeichnet) 1991 gezüchtet hatte. So wurden es bei Metzens Anlage nach längerem Überlegen und Diskutieren nun Cabaret Noir als rote und Solaris als weiße Reben.
Ganz viel Natur
Metz: „Die Reben stehen nun im neunten Jahr und gedeihen prächtig.“ Laubarbeiten, Lese und Weinbereitung macht er praktisch alles per Handarbeit und reduziert die Schädlingsbekämpfung auf ein Minimum. Der Weinbergsboden besteht aus sandigem Lehm/Löss. „Wo es zu sandig ist, bringe ich getrockneten Pferdemist ein“, so der Hobbywinzer. Ja es ist mehr als ein Hobby. Die Reben und der Wein sind sein Leben und hinzu kommt sein Pferd. „Natürlich begrenze ich den Ertrag durch Reduzierung der Trauben auf ca. 50 Liter pro Ar, denn der Cabaret ist recht ertragreich“, erklärt Metz weiter. Zum Keltern benutz er eine kleine alte handbetriebene Trotte. „Im Keller mache ich keinen Abstich (den klaren Most von der Hefe abziehen und in ein anderes Behältnis pumpen – Anmerkung der Redaktion), sondern lasse die Hefe sich absetzen und den Wein sich von selbst klären. So bleibt es auch in den Barriques bis zu Flaschenfüllung, wozu ich dann lediglich einen Filter verwende“, erklärt Metz weiter. Also von Anfang bis Schluss alles ganz natürlich, und weil er seine Weine durchgegoren und trocken abfüllt, muss er auch keine Nachgärung auf der Flasche befürchten und kommt mit einem Minimum an Schwefel aus. Ein Geheimtipp!
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Fotos wie angegeben, übrige PR