Staatsweingut in Freiburg: Sieger mit seinem Cabernet Cortis
Bernhard Huber, Betriebsleiter im Staatsweingut, zu „seinem“ Cabernet Cortis
Weingut Peter Masser mit seinem großartigen Cabernet Jura
GOLD bewertet, auch Kategorie 2, wurde der 2018 Cabernet Jura aus der Lage Sturmkogel Rebsortenwein Südsteiermark trocken mit 13,5% des Weinguts Peter Masser in Leutschach/Südsteiermark: Tief dunkles Rot und ebenso tiefer Duft nach Johannisbeerkuchen, Cassis, Bratäpfeln, Nougat; sehr harmonischer Körper mit Schmelz, unterlegt mit vegetativen und pfeffrigen Noten, der im Finish eine schöne Geschichte erzählt mit nochmals sanft vegetativen Kräuternoten, harmonisch eingebauten Tanninen und sanftem Schmelz. Ein dichter harmonischer Rotwein mit gut 10-12 Jahren Potenzial und schön zu Rehrücken, Hirschkalbskeule oder Sauerbraten.
An zweiter Stelle mit 94,33 Punkten undPeter Massers Leidenschaft liegt bei den Rotweinen, und er sieht PIWI-Weine als Herausforderung: „2015 haben wir den Cabernet Jura in der Lage Sturmkogel gepflanzt – übrigens die größte zusammenhängende PIWI-Rebfläche Österreichs. Die Trauben des Cabernet Jura sind kleinbeerig und sehr kompakt, so kann man sie sehr reif werden lassen, ohne Fäulnis zu riskieren. Wir haben ihn auf einer reinen Südlage stehen mit tiefgründigen lehmig-sandigen Böden. Nach der Gärung legen wir den Wein ins Holz, wo er zwei bis drei Jahre reifen muss. Cabernet-Sorten brauchen eben Zeit für die Trinkreife.“ Der Cabernet Jura ist eine in der Schweiz von Valentin Blattner gezüchtete PIWI-Sorte und noch nicht überall zum Qualitätsweinbau zugelassen - in Deutschland nur im kleinen Gebiet Saale-Unstrut. „Bezeichnungsrechtlich ist er vorerst zwar ‚nur‘ ein Rebsortenwein", so Masser weiter, "und auf der Lage haben wir auch die weißen PIWI-Sorten Souvignier gris sowie Muscaris stehen, der schöne Sommerweine liefert, und mit dem ich 2021 Österreichsieger geworden bin."
Gleichfalls mit hohen Punkten und GOLD bewertet
Zwei Weine des Schweizer Forschungsinstituts agroscope in Nyon am Genfer See auch je in der Kategorie 2:
2020 Divico barrique VDP Schweizer Landwein mit 13%: Ein tiefdunkler eleganter angenehmer Rotwein mit leicht rauchigen Noten – bewertet mit 94,25 Punkt – GOLD.
2020 Divico barrique AOC Valais mit 13,3%: Ein ebenfalls vollmundiger, schön eingängiger Rotwein leicht pfeffrig unterlegt, 93,66 Punkte – GOLD.
DIVICO
Divico ist eine 1997 bei Agroscope gezüchtete Sorte benannt nach einem römischen Heerführer, die vollmundige tiefdunkle Rotweine liefert, wahre Tinto. Eine Sorte, die man sich merken sollte, die sich bisher vor allem in der Schweiz findet und in Deutschland (leider noch) nicht zugelassen ist.
Aus Tschechien: 2019 Nativa moravské zemské víno (übersetzt: Mährischer Landwein) Perná, Purmice – von Bimssteinböden – mit 13% von Vinselekt Michlovský in Rakvice – ebenfalls mit 93,66 Punkten und GOLD bewertet: Ein üppiger Rotwein mit lebendiger Frucht und Schmelz bei betörendem Duft.
Dok. Ing. Miloš Michlovský zählt zu den führenden tschechischen Experten im Bereich Wein, Weinbau und Traubenzüchtung und gilt als Pionier bei der Einführung neuer Technologien. Nativa ist ein in Tschechien in der Gruppe um Vilém Kraus gezüchetet PIWI-Sorte, die in Deutschland (noch) nicht zugelassen ist.
Überhaupt PIWI-Sorten, die Zukunft des Weins
Mehr und mehr kann das PIWI-Zeichen als Qualitätsmerkmal gelten, denn inzwischen gibt es ausgezeichnete PIWI-Weine. PIWIs sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die man deutlich weniger spritzen muss. Denn bereits im 18, und 19. Jahrhundert waren hartnäckige Pilzinfektionen aus der neuen Welt eingeschleppt worden, die an unseren europäischen Rebsorten ohne kräftige Schädlingsbekämpfung enorme Schäden anrichten. Eine Lösung sind PIWIs, gezüchtete Kreuzungen aus Reben der neuen Welt, die natürliche Resistenzgene gegen diese Pilze besitzen, mit unseren Reben. Inzwischen ist da sehr viel gelungen, und es gibt viele ausgezeichnete PIWI-Sorten, sowie auch einen internationalen PIWI-Verband, für den bonvinitas diesen Wine Challenge ausgerichtet hat. Unser Bewertungssystem findet sich übrigens hier.
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Text: Dieter Simon. Fotos wie angegeben andernfalls PR