DEUTSCHLAND (Würzburg) – Ganz Deutschland fror in den letzten 10 Tagen. Zweistellige Minusgrade ließen die Menschen rotnasig nicht nur an zugigen Bahnsteigen frösteln. Andere mussten sogar den Heizungsnotdienst bemühen – zog doch die Kälte durch alle Ritzen. Doch was passiert eigentlich mit den Reben bei solch bitterer Kälte in deutschen Weinbergen?
Diese Frage stellen wir Hermann Schmitt, Geschäftsführer der Gebietsweinwerbung (GWW) Frankenwein-Frankenland und Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbands.
Erst einmal Entwarnung, denn Hermann Schmitt kann alle Frankenweinliebhaber beruhigen: „Strammer Winterfrost gehört zur Jahreszeit – am besten noch mit etwas Schnee. Der gibt der Landschaft einen besonderen Reiz. Die Reben halten jetzt Winterruhe und Temperaturen bis minus 18 Grad sind kein Thema.“
„Außerdem sind die Frankenwinzer derzeit im Weinberg aktiv und erledigen den Winterschnitt der Reben, so wie auch Obstbauern und fleißige Gärtner, die ihre Sträucher zurückschneiden. Das ist richtig Arbeit und hält schön warm“, erklärt Hermann Schmitt. „Eis und Schnee sind jetzt auch wichtig, für das ökologische Gleichgewicht im Weinberg“, bestätigt denn auch Weinbaupräsident Artur Steinmann.
Die Voraussetzungen für einen guten Start ins Weinjahr sind bisher also optimal – davon sind beide überzeugt. Und mit einem guten Start, so hoffen die Verantwortlichen des Weinbauverbandes wie auch gleichermaßen die Winzer, federn sie die wegen spätem Frost im Mai 2011 reduzierte Ernte – in Franken waren in gewissen Lagen die jungen Austriebe zur Hälfte erfroren – wieder ab.
„Entschädigt wurden wir im Erntejahr 2011 glücklicherweise durch einen wunderbaren Herbst. Die Qualität des Jahrgangs 2011 ist hervorragend“, schwärmt der Präsident des Fränkischen Weinbauverbands. Arthur Steinmanns Tipp gegen die Kälte: „Ein gutes Glas Frankenwein genießen – natürlich drinnen im Warmen“. Dem schließen wir uns an.
Quelle: www.yoopress.com/de/weinnews/weingefluester/vinophiles/8331