zu Minimalschnitt
Einige Winzer greifen schon seit einigen Jahren auf diese Minimalschnittmethode zurück, bei der die Reben deutlich weniger zurückgeschnitten werden und mehr natürlich wuchern dürfen. Denn eigentlich ist die Rebe ein Lianengewächs, das an Bäumen emporklettert. Daniel Molitor: „Wir waren einer der Pioniere. So sind unsere ersten Minimalschnittanlagen schon um die 20 Jahre alt. Die Zeilenabstände muss man etwas weiter anlegen, die Trauben werden etwas kleiner und lockerer und wachsen mehr im Schatten, was bei der Klimaerwärmung jedoch von Vorteil ist, weil wir mehr frische Aromen in die Weine bekommen, weniger die überreifen. Außerdem sparen wir viel Arbeitszeit, ernten auch maschinell und haben bereits rund die Hälfte unseres 7 ha Weinguts auf Minimalschnitt umgestellt.“ Weil durch die dichte Laubwand die Pilzbekämpfung schwieriger ist, eignen sich pilzwiderstandsfähige, s.g. PIWI-Sorten, die deutlich resistenter gegen Pilzbefall sind. „Wir haben vermehrt PIWI-Sorten gepflanzt, warten mit der Umstellung auf Minimalschnitt jedoch, bis die Reben ca. 10 Jahre alt sind, weil sie dann tiefer wurzeln und mehr Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen, denn die größere Laubwand bringt natürlich mehr Verdunstung“, erklärt Molitor weiter. Alles in allem hat er gute Erfahrungen damit gemacht und möchte weiter umstellen.
Text: Dieter Simon. Flaschenfoto und Aufmachermintage: bonvinitas; übrige Fotos: PR sofern nicht anders angegeben.